Jürg Hugentobler beschäftigt sich in seiner künstlerischen Arbeit mit architektonischen Fragen, sei dies in den als imaginäre Innenräume inszenierten Fotografien von Styroporverpackungen, den Dia- und Videoprojektionen auf gebaute Volumen und Strukturen oder begehbaren Installationen. Neben dem Überschreiten von Gattungs- und Dimensionsgrenzen, als Teil seiner Beschäftigung mit Wirklichkeit, ist das Werk geprägt von einer Ausrichtung auf den Menschen, der sich in Hugentoblers Räumen, seinen Städten, Häusern und Möbeln bewegen soll – ob tatsächlich oder nur in der Imagination.
Für seine Ausstellung bei Les Complices* hat Jürg Hugentobler eine Konstruktion für den Innenraum realisiert und mit feinen Kanthölzern Konturen eines Körpers gezeichnet. Dabei passt er ein durch Kantenlinien imaginiertes Volumen in den Ausstellungsraum ein und verschränkt den mobilen Zwischenraum mit den realen Begebenheiten wie Raumhöhe, Türöffnungen, Durchgängen und Schaufenster. Die Installation lässt an ein Wohnmobil denken, die Beschläge aus Aluminium könnten aus dem Campingzubehör stammen, gleichzeitig erinnern die Verbindungslinien der Holzteile aber auch an Fachwerkbauten.
Zur Ausstellung erscheint eine Zeitung mit weiteren Konstruktionen für Innenräume, digitalen Bildmontagen in denen Gebilde aus Holzlatten in Raumaufnahmen aus Einrichtungskatalogen montiert sind und so die angepriesenen Möblierungsvorschläge kontrastieren.
Neben plastischen Arbeiten, Installationen und Fotografien sind in den vergangenen Jahren Kurzfilme entstanden. Eine Auswahl von Filmen wird an einer Veranstaltung vorgeführt.
Grosser Raum:
Konstruktion für den Innenraum, 2009
Kanthölzer, Aluminiumbeschläge
Kleiner Raum:
13 Konstruktionen für Innenräume, 2008/2009
Digitale Bildmontage, Zeitungsdruck
Super-8-Filmvorführung:
Mittwoch 15. April, 20.00 und 21.30
Liste der FIlme: Polystyrenlandschaft, 1996, 2 1/2 Min, ohne Ton; Interieurs, 2000, 3 Min, ohne Ton; Ferienfilm, 1996, 3 Min, ohne Ton; Ausflug ins All, 2001, 3 Min, ohne Ton;
Zwei gleiche Räume, 2001, 2 1/2 Min, ohne Ton
Die Ausstellung wurde kuratiert von Georg Rutishauser.