Karen Geyer ist Künstlerin, die Soundobjekte entwickelt und mittels ihres umfangreichen Oral History Archivs performativ und installativ arbeitet. Mit einer auditiven Fussnote antwortet sie auf die Einladung von Romy Rüegger, auf das in der Ausstellung A Play for Recorded Voices vorhandene Material Bezug zu nehmen, die Ausstellung als Performanceumgebung zu begreifen und sie in diesem Sinne zu verändern: Karen Geyer geht in ihrer Performance vom Rohmaterial der Ausstellung aus: vier Interviews, die Romy Rüegger im Vorfeld der Ausstellung mit befreundeten Wissenschaftler_innen zu Wiederholung und Zitat geführt und aufgezeichnet hat. Dabei geht Karen Geyer mit dem Material so um, wie sie mit ihrem Oral History Archiv arbeitet. Sie führt Romy Rüeggers akustische Arbeit aus der Abstraktion zurück auf ihr Ausgangsmaterial, wählt Fragmente aus den aufgezeichneten Gesprächen aus, vermischt und arrangiert diese mit ihrer experimentellen Musik.
Daniela Weinmann schreibt literarische Texte und Reportagen. Anna Papst, die für den zweiten Abend einen Beitrag entwickelt, hat Daniela Weinmann zu diesem ersten Teil eines performativen Weiterführens der Ausstellung eingeladen, um ihr Schreiben durch Romy Rüeggers Werk zu lesen - oder um es mitten in Romy Rüeggers Werk zu lesen: Daniela Weinmann liest aus ihrer persönlichen Zitatbiografie und untersucht dabei das fiktive Potential des Weitererzählens und Gegenüberstellens, das nicht nur dem Zitieren im wissenschaftlichen Sinne innewohnt. Diese Gedanken finden in einem Text zusammen, den sie im Ausstellungsraum lesen wird.