Ausgehend von einer Sammlung gefundener Text- und Bildmaterialien unternimmt die Ausstellung den Versuch, assoziative Verbindungen zwischen unterschiedlichen Materialien herzustellen und existierende Klassifikationen, Definitionen und Regeln und deren Struktur zu reflektieren. Als mögliches Synonym für Anordnen und Übersetzung bewegt sich dieses Nachdenken in und zwischen diversen Medien wie Audiostücken, Texten, Collagen und Objekten. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Hinterfragung bestehender Modelle hierarchisierender und festschreibender Einordnungen und Kategorisierungen in Form loser, oft provisorischer und in ihrer Anlage beweglicher Anordnungen die auch die räumlichen Gegebenheiten in ihr Bezugsfeld mit einbeziehen.
Durch die Verbindung möglicher Bezugspunkte erschliessen sich in dieser Andeutung der Beweglichkeit gleichermassen assoziative Rezeptionsmöglichkeiten. So tauchen die Materialien Holz, Beton und Kunststofffolie in der Ausstellung immer wieder auf, beispielsweise als massstabgetreue Markierung eines Parkplatzfeldes auf dem Boden, als Stapelung von Bausteinen in einem Plastiksack oder als Werkstoffe die von der Künstlerin zur Herstellung oder Verkleidung der unterschiedlichen Tischbeine verwendet wurden. Neben Bildern und Collagen sind auf den Tischen Texte ausgelegt, die übliche Formen der Kategorisierung in unterschiedlichen Disziplinen beschreiben. Schlüsselwörter aus diesen Texten bilden wiederum das Ausgangsmaterial des Audiostückes, das in der Ausstellung zu hören ist. Darin folgt eine Aufzählung von Wörtern einer nicht genau nachvollziehbaren Kette von Synonymen und assoziativen Begriffen, deren Aneinanderreihung die üblichen Kategorisierungssysteme bricht und dabei aus den festgelegten Strukturen eine nicht-systematische Anordnung schafft. Ähnlich der Auflösung einer festschreibenden Ordnung innerhalb dieser Liste stellt die Zeichnung auf dem Fenster eine vergleichbare Umkehrung der Ordnung dar wie sie innerhalb der Mathematik selbst auftaucht. Die Formel des Russellschen Paradoxes steht da für die widersprüchliche Anwendung der Mengenlehre, die in der übertragenen Vorlage mit der Bemerkung "ignore all signs" endet.
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