21.04.2010
15.05.2010
Ausstellung
 
 

CHARMING FOR THE REVOLUTION

Pauline Boudry / Renate Lorenz

"Der Film ist charmant, aber immer noch Arbeit. Die Arbeit zu fordern, was schon längst uns gehören sollte."

Meist gefilmt auf 16mm, in einer Ästhetik, welche die Eigenständigkeit von Kamera, Musik, Kostümen und Requisiten betont, produzieren die Filme von Pauline Boudry und Renate Lorenz Performance als eine "queere Archäologie". Sie spüren vergessene historische Momente auf, in denen Verkörperungen und soziale Konstellationen jenseits von Normen sichtbar wurden.

CHARMING FOR THE REVOLUTION, eine Installation bestehend aus einer Serie von Fotografien und einem 16mm Film - produziert im Rahmen des Festivals "Live Film-Jack Smith", Berlin 2009 - ist ein Manifest, das "charmant ist, aber immer noch Arbeit". Mit einem Augenzwinkern zu Jack Smith, dem New Yorker Underground Performer und Filmemacher der 60er bis 80er Jahre, aber auch zu der Geschichte queerer und feministischer Forderungen wie "Wages for Housework!" lässt dieser Film die "Hausfrau" als eine Figur uneindeutigen Geschlechts und offener Zukünftigkeit wieder auferstehen. Weitere Referenzen zirkulieren zum revolutionären Tier-Werden Deleuze-Guattaris, den von Walter Benjamin beschriebenen Dandys des 19. Jahrhunderts, die aus Protest gegen den Zeittakt der Industrialisierung Schildkröten an Leinen spazieren führten, bis zu Pasolinis ironisch-kapitalismuskritischem Film "Grosse Vögel, kleine Vögel".


Informationen zum Film:
CHARMING FOR THE REVOLUTION, Pauline Boudry / Renate Lorenz, 16mm/DVD 11 min. loop, 2009
Performance: Werner Hirsch
Camera: Bernadette Paassen
Sound: Karin Michalski
Sound design: Rashad Becker
Set Photography: Andrea Thal

Links: www.boudry-lorenz.de