Diese Ausstellung reist entlang des Deltas des Flusses Río Bravo/Río Grande und erzählt sowohl fiktive als auch reale Geschichten von Frauen*, welche dort leben oder geboren sind.
Geleitet von dem Werk von Gloria Anzaldúa, die sich selber als Chicana-Feministin, Tejana-Patlache Dichterin, Schriftstellerin und Kulturtheoretikerin bezeichnet, und ihren Beschreibungen des Flusses als Körper, reflektiert die Künstlerin Paloma Ayala über die Landschaft im Delta des Flusses Río Bravo/Río Grande. Dabei versteht sie die Landschaft als eine kollektive Ökologie, die durch verschiedene Handlungsmöglichkeiten, Prozesse, Geschichten und Fiktionen mit ihr verbunden sind. Sie legt besonderen Fokus auf feministische Stimmen, Naturereignisse und die Beziehung zu ihrer Familie, deren Mitglieder sowohl als Recherchequelle als auch Produzierende und Vermittelnde von Bewegung in der Region fungieren.
Onion Island ist ein imaginärer Ort, an dem alle möglichen Begegnungen stattfinden. Sie stellt eine fruchtbare fiktive Alternative dar, um eine neue Erzählweise über die Umgebung des Deltas und eine solidarische Beziehung zu Ländlichkeit, Gewässern und Flora und Fauna zu erforschen. Im Fanzine Letters from Onion Island heißt es:
«Onion Island in der Mitte des Flusses liegend, ist ein vager und unbestimmter Ort, der durch das emotionale Überbleibsel einer künstlich geschaffenen Grenze geprägt wurde. Er befindet sich in einem ständigen Übergangszustand.»
Das Zine fiktionalisiert Gloria Anzaldúa als Leiterin und Liebhaberin, sie vermischt ihre Schriften mit denen der Künstlerin zu einem imaginären Briefwechsel. Ebenso möchte diese Ausstellung durch dieses «emotionale Überbleibsel einer künstlich geschaffenen Grenze» navigieren, indem Zwiebelschichten abschält und aus der Perspektive einer Mexican Mujer de Frontera Räume zum Zuhören und Diskutieren erschaffen werden können.
Darüber hinaus fragt die Ausstellung danach, wie diese und andere poetische, feministische und kulturelle Handlungsräume dazu beitragen können, Plattformen der Wissensbildung zugunsten der Ökologien des Flussdeltas zu schaffen? Wie könnte eine Praxis der Dekolonisierung der dominierenden Narrativen von Gewalt an der Grenze neue Zugänge zum Fluss schaffen, sowohl physisch als auch in den kollektiven oder persönlichen Vorstellungswelten?
Paloma Ayala (1980, MX/CH) ist aus Matamoros, Mexiko. Die Hälfte ihrer Familie lebt in Brownsville, Texas, der Grenzstadt direkt gegenüber des Flusses. Ihr Interesse gilt dem Verhältnis zwischen privaten und politischen Kontexten. Sie führt oft fiktive Erzählungen als Mittel der Gesellschaftskritik ein, die in Form von Publikationen, Videos, Gesprächen, Zeichnungen und Installationen präsentiert werden und sich an verschiedene Arten von Publikum richten, auch an Menschen einschliessen sollen, die sich sonst außerhalb üblicher Kulturräume befinden.
Programm:
1. November 19 Uhr
Eröffnung der Ausstellung
8. November, 19 Uhr
Karaoke Reading session. Sang poetry and reading of Letters from Onion Island
Mit Rosario Hernández
15. November, 19.30 Uhr
Screening und Gespräch von und mit der Filmemacherin Dolissa Medina
Filmprogramm:
Grounds , (11 min., 2000)
A Lineage of Kind Men, (4 min., 2004)
The Moon Song of Assassination, (7 minutes, 2010)
Small Town, Turn Away , (feature-length documentary, work-in-progress excerpts)
23. November, 14 bis 18 Uhr
Transescultura, mit der Künstlerin Isabel Guerrero
Öffnungszeiten Ausstellungsbesuch:
Immer Freitags 15 bis 19 Uhr, Samstags 14 bis 18 Uhr
Sa, 2. November
Fr, 8. & Sa, 9. November
Fr, 15. & Sa,16. November
Fr, 22. & Sa, 23. November
Das Projekt wird unterstütz durch:
Edith Maryon Stiftung und dem Verein Frauenzentrum Zürich
Herzlichen Dank!!!!!